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Schule als Schutzraum: Prävention und Intervention gegen sexuelle Gewalt

Schule gegen sexuelle Gewalt

Fachportal für Schutzkonzepte herausgegeben von der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Webseite Schule gegen sexuelle Gewalt bietet umfassende Informationen und Hilfestellungen für Schulen, um Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt zu entwickeln und umzusetzen. Diese Ressourcen richten sich an Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte und sollen sicherstellen, dass Schulen sichere Orte für Kinder und Jugendliche sind.

Screenshot: www.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de (05/2024)

Die Rolle der Schule im Kinderschutz

Schulen haben nicht nur einen Bildungsauftrag, sondern auch einen Erziehungsauftrag, der das Wohl der Kinder stets im Blick haben muss. Aufgrund ihrer Reichweite sind Schulen wichtige Institutionen im Kinderschutz, da sie nahezu alle Kinder und Jugendlichen erreichen. Ein erfolgreicher Bildungsweg ist eng mit dem Kinderschutz verknüpft, da Kinder, die Gewalt erfahren, ein höheres Risiko für schulisches Versagen haben. Schulen tragen daher eine besondere Verantwortung, durch Prävention und Intervention für den Schutz ihrer Schüler*innen zu sorgen.

Entwicklung und Umsetzung von Schutzkonzepten

Die meisten Schulen haben bereits Programme zur Gewaltprävention und zur Vermittlung von Kinderrechten. Diese Programme können durch spezifische Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt ergänzt werden. Das Fachportal bietet konkrete Unterstützung und Anregungen für die Entwicklung solcher Konzepte. Schulen finden hier eine Fülle an Informationen, wie der Entwicklungsprozess eines Schutzkonzepts aussehen kann und welche Bestandteile ein solches Konzept beinhalten sollte. Ergänzt wird das Angebot durch konkrete Informationen zur Situation in den jeweiligen Bundesländern.

Präventive Maßnahmen und pädagogische Ansätze

Prävention in der Schule umfasst verschiedene Ansätze und Maßnahmen:

  • Präventive Haltung im Schulalltag: Reflektion der eigenen Machtposition, respektvoller Umgang mit Schülerinnen und Schülern, kritischer Umgang mit Geschlechterrollen, selbstwertstärkende Arbeit und Fehlerfreundlichkeit.
  • Präventionsangebote gegen Missbrauch: Regelmäßige und anlassbezogene Unterrichtseinheiten zu sexuellem Missbrauch, Kinderrechten und Hilfsangeboten.
  • Sexualpädagogik: Ganzheitliche Sexualerziehung, die Wissen und Werte vermittelt und eine klare Unterscheidung zwischen Sexualität und sexueller Gewalt betont.
  • Medienpädagogik: Integration der digitalen Welt in die Präventionsarbeit, Vermittlung von Medienkompetenzen und Auseinandersetzung mit den Risiken digitaler Medien.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Empfehlungen

Kinderschutz ist in den Schulgesetzen aller Bundesländer verankert. Die Kultusministerkonferenz betont die Verantwortung der Schulen für Prävention und Intervention bei sexuellem Missbrauch. Mehrere Bundesländer haben rechtliche Verpflichtungen zur Entwicklung und Umsetzung von Gewaltschutzkonzepten eingeführt. Das Fachportal bietet Handlungsempfehlungen zur effektiven Umsetzung dieser Vorgaben und beleuchtet die spezifischen Dynamiken sexueller Gewalt.

Integration digitaler Medien in die Prävention

In der digitalen Welt spielen sexuelle Gewalt und deren Anbahnung eine immer größere Rolle. Schulische Schutzkonzepte müssen daher auch die Gefahren der Nutzung digitaler Medien berücksichtigen. Digitale Aspekte sollten im gesamten Schutzkonzept integriert werden, um den Schutz der Schülerinnen umfassend zu gewährleisten. Präventive Medienpädagogik soll Schülerinnen zur kritischen Auseinandersetzung mit digitalen Medien befähigen und ihnen vermitteln, wo sie in schwierigen Situationen Unterstützung und Hilfe finden können.

Zusammenarbeit mit Eltern und externen Fachkräften

Ein wirksames Schutzkonzept erfordert die Unterstützung der gesamten Schulgemeinschaft und externe Fachkräfte. Schulen können auf Leitfäden und Materialien zurückgreifen, die sie bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Schutzkonzepte unterstützen. Die Zusammenarbeit mit externen Experten und die Einbeziehung der Eltern sind entscheidend, um ein umfassendes Schutzkonzept zu gewährleisten. Regelmäßige Veranstaltungen und Informationsmaterialien für Eltern sind dabei genauso wichtig wie die Unterstützung durch externe Fachkräfte.

Für weiterführende Informationen und Materialien besuchen Sie die Webseite Schule gegen sexuelle Gewalt.